Als Unternehmer gibt es kaum etwas Ärgerlicheres als eine ungerechtfertigte negative Bewertung auf Kununu, die Ihren Ruf schädigt.
Doch können Sie tatsächlich herausfinden, wer hinter einer solchen Bewertung steckt?
Dieser Artikel beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen der Verfasser-Ermittlung auf Kununu und zeigt Ihnen, wie Sie rechtlich gegen unfaire Bewertungen vorgehen können.
Wieso Kununu Bewertungen anonym sind
Kununu bietet Mitarbeitern und ehemaligen Arbeitnehmern die Möglichkeit, anonym und ehrlich über ihre Erfahrungen in Ihrem Unternehmen zu berichten. Diese Anonymität dient dazu, die Offenheit und Unvoreingenommenheit der Bewertungen zu fördern.
Die Rolle der IP-Adresse
Obwohl Kununu die IP-Adressen der Bewertenden speichert, ist die Verfasserermittlung über die IP-Adresse kompliziert und rechtlich eingeschränkt. Kununu darf diese Daten nicht ohne Weiteres herausgeben, und selbst wenn, gelingt die Zuordnung zur echten Person nicht immer.
Technische und rechtliche Hürden
- Pseudonyme Anmeldung: Viele Nutzer melden sich mit falschen Daten an.
- Datenschutzrecht: Kununu darf IP-Adressen nur auf richterliche Anordnung herausgeben.
- Telekommunikationsunternehmen: Nur diese könnten den Anschlussinhaber identifizieren, aber nicht zwingend den eigentlichen Verfasser.
Juristische Maßnahmen statt Detektivarbeit
Sie sollten mehr Energie in den rechtlichen Umgang mit ungerechtfertigten Bewertungen investieren, anstatt den Verfasser zu ermitteln. Dies ist oft effizienter und führt schneller zu einem Ergebnis.
Vorgehen gegen rechtswidrige Bewertungen
- Außergerichtliche Lösungen: Ein anwaltlicher Schriftwechsel mit Kununu kann zur Löschung der Bewertung führen.
- Gerichtliche Verfahren: Bei hartnäckigen Fällen können Sie gerichtlich gegen die Bewertung vorgehen.
- Strafrechtliche Relevanz: Ist der Inhalt strafrechtlich relevant, kann die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden.
Ermittlung durch den Bewertungsinhalt
In manchen Fällen können Sie den Verfasser aufgrund des Inhalts der Bewertung vermuten. Oftmals verraten spezifische Details oder der Sprachstil, wer hinter der Bewertung steckt.
- Emotionale Bewertungen: Frustration kann dazu führen, dass jemand interne Informationen preisgibt.
- Personenkreis eingrenzen: Manchmal lassen sich durch die beschriebenen Fakten Rückschlüsse auf eine begrenzte Anzahl von Personen ziehen.
Wichtiger als die Verfasserermittlung: Die Möglichkeit zur Löschung
Es ist entscheidender, ob eine Bewertung rechtswidrig ist und somit gelöscht werden kann, als den Verfasser nachverfolgen zu können. Rechtswidrige Bewertungen können in der Regel gelöscht werden, unabhängig davon, ob der Verfasser ausfindig gemacht wird.
Was ist in einer Bewertung erlaubt?
- Konstruktive Kritik: Anständig und sachlich formulierte Kritik.
- Harsche Kritik: Detaillierte und weniger zurückhaltende Aussagen, sofern sie rechtlich vertretbar sind.
- Echte Erfahrungen: Nur Bewertungen über tatsächliche Arbeitgeber dürfen veröffentlicht werden.
Wann ist eine Bewertung rechtswidrig?
- Unwahre Tatsachenbehauptungen
- Beleidigungen
- Personenbezogene Daten
- Schmähkritik
Fazit: Ihr Ruf ist das Wichtigste
Anstatt sich auf die Verfasserermittlung zu konzentrieren, sollten Sie auf Ihre rechtlichen Möglichkeiten setzen, um ungerechtfertigte oder beleidigende Bewertungen zu löschen. Vertrauen Sie auf den Löschomaten, Ihren guten Ruf zu schützen und sich gegen ungerechtfertigte Kritik zur Wehr zu setzen.